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1341. November 18. Bunzlau (daz ist geschen doselbis czu dem Bunczlow).

a. s. Elzebetin obunt.

Heinrich (I.), Herzog v. Schlesien, Herr v. Fürstenberg und zum Jawor (Jauer) [Grotefend, Stammtaf. IV, 3], bek., daß eisern festes Haus und seine Stadt zu dem Bunczlow und seine Mannschaft [Mannschaft = Landsassen] daselbst den erlauchten Fürsten Herzog Heinrich (II. bzw. IV.) v. Sagan dem Alteren [Grotefend II, 8], seinem lieben Vetter, und Herzog Heinrich (V.), dessen Sohne [Grotefend II, 17], seinem lieben Oheim (omen) [Eigentlich müßte man erwarten, Heinrich II. (IV.) werde Oheim genannt u. sein Sohn Heinr. V. Vetter] und der Frau vorn [vorn bzw. vir = Frau, vgl. 1340 Okt. 20, Reg. 6507] Agnes von Rathebur (Ratibor), dessen Tochter [Agnes († 1362 Juli 7), T. des Hzgs Heinr. II. (IV.) v. Glogau, war damals Witwe des 1336 verst. Hzgs Lestko v. Ratibor; sie heiratete dann (1343?) in zweiter Ehe Hzg Ludwig I. v. Brieg, Grotef. II, 18], um 760 Mk. Prager Gr. poln. Zahl verpfändet hat. Wird dieses Geld vom nächsten Michaelistag ab über ein Jahr (also 19. Sept. 1343) nicht "zu der Sprottow" (Sprottau) zurückbezahlt, sollen Stadt, Haus, Mannschaft, das Weichbild mit der Heide, mit aller Herrschaft und Nutzung, wie es in seinen "Gemerken" und Rainen, gelegen ist, in ihrem Gewahrsam bleiben ("czu vorsicht czy yn haben") und ihnen mit all dem Genuß, wie er ihn selbst gehabt hat, zum Pfande auf solange untertänig sein, bis die 760 Mk. Pr. Gr. ganz und gar in Sprottau oder in ihrer nächstliegenden Feste, falls Sprottau ihnen verloren ginge, bezahlt sind. Auch gelobt er, falls sein Burggraf zu Bunzlau, Hentschil v. Waldow, stürbe oder abgesetzt würde, daß er dann binnen einem Monat einen andern setzen wolle, von dem alle die Gelübde, wie sie der vorgenannte Burggraf geleistet hat, ihnen geschehen sollen.

O. Z.


Bresl. Staatsarch. Rep. 132c Urk. Dep. F. Oels Nr. 13. Orig. Perg. mit dem herzogl. Fußsiegel des Ausst. an Streifen.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt.